Schottland - Liebe & Leidenschaft


kilttragend im Rechenkabinett

Wie das nebenstehende, 145 KB große Bild dokumentiert, bin ich ein großer Fan Schottlands. Dies übrigens bereits seit einer Zeit, in der ich nie gedacht hätte, jemals wirklich dahingelangen zu können. Außer zu nebenstehenden fotografischen Zwecken trage ich den Kilt übrigens nur zu außergewöhnlichen Anlässen, unter anderem trug ich ihn aber auch auf dem Ceilidh in Fort William - als es mir endlich vergönnt war, Schottland persönlich zu besuchen.

Schotten seien geizig, heißt es. Quatsch. Aber auch heute noch sind die Menschen in Schottland finanziell relativ arm, und als dieser Charakterzug den Schotten zugeschrieben wurde, hatten diese ein ganz simples Problem: Wenn das Essen den Winter über so bemessen ist, daß Sie mit der Familie mit etwas Glück über die Runden kommen, werden Sie kaum einen - wenn es geht noch wohlsituierten - Gast überreichlich bewirten, auf daß Ihnen im Frühjahr ein Kind verhungere. Nun könnten Sie das dem Vorbeikommenden natürlich erklären, aber ... Schotten sind stolz.

Was tragen Schotten unter dem Kilt, ist die Frage aller Fragen unbedarfter Touristen. Warum interessiert sich kaum jemand für das, was Deutsche unter den Jeans tragen ? Wenn man sich darüber amüsiert, daß in einschlägigen Filmen nackte Po's zu sehen sind, dann muß man sich vor Augen führen, daß zu diesen Zeiten (der Filmhistorie) auch in Deutschland Unterwäsche nur begrenzte Verbreitung hatte. Heutzutage trägt man auch in Schottland den Kilt nur aus gegebenen Anlaß, und dann muß jeder selbst entscheiden, was er tut.

Warum sollte man Schottland besuchen ? Nun, es gibt Dinge, die man in Schottland definitiv NICHT besonders gut tun kann. Dazu gehören wilde Parties nach Mallorca-Art, denn nicht nur Alkohol ist weitaus teurer als in Deutschland oder an anderen Orten. Und auch wenn das schottische tourist board viel tut, um Touris anzuziehen - die RICHTIGEN Sehenswürdigkeiten kann man ausschließlich zu Fuß erkunden - und man trifft sie gemeinhin nicht innerhalb der ersten Stunde Gewaltmarsch.

Wer aber die Schönheit und (glücklicherweise immer noch weitgehende) Unberührtheit der Natur bewundern möchte, der ist in Schottland richtig. Wer im Pub bei einem oder zwei Ale mit Einheimischen ins Gespräch kommen möchte, ist in Schottland richtig. Wer gern wandert, ist in Schottland richtig. Etwas weniger Spaß macht dagegen der Besuch der berühmten schottischen Castles, wenn man gerade Touristen mit Bussen daherschleppt. Aber so ist das Leben.

Für Sommerfrischler ist Schottland eh' nichts. Ein berühmtes Sprichwort sagt: "Gefällt Dir in Schottland das Wetter nicht, so warte fünf Minuten." Recht hatte, wer immer das sagte. Übrigens gibt es eine interessante Ähnlichkeit der schottischen Landschaft mit der in einigen Regionen Rumäniens: Was bei den "Highland Clearances", der Abholzung zugunsten der Schafzucht, an Verbrechen an der Natur vorgegangen ist, findet sein Pendant durch die Ziegenzucht in diesem Land.

Zum Abschluß dieses Exkurses nun ein paar Bilder von unserem Urlaub, die von meiner Frau bzw. mir gemacht wurden. Das Foto am Seitenanfang stammt (nebenbei) von W. Schulze. Klicken Sie auf die Bilder, um sie größer betrachten zu können:

siehe rechts 14 KB Die Distel ist das Wahrzeichen Schottlands, da sie sich mit kargem Boden begnügt und deshalb weit verbreitet ist. Dieses Wahrzeichen hat ein fleißiger Gärtner hier "in Busch geschnitten".
siehe rechts 18 KB Die Geschichte Schottlands ist eine Geschichte von Schlachten; Clan gegen Clan, die Clans gegen England, und wer auch immer noch. Hier ein Blick vom Edinburgh Castle auf die Stadt.
siehe rechts 34 KB Wasser ist in Schottland allgegenwärtig. Und Wasserfälle wie dieser hier stellen ein eindrucksvolles Naturschauspiel dar, das immer in Erinnerung bleibt.
siehe rechts 24 KB Auch das Wasser des Lebens ist allgegenwärtig. Wie hier die Glengoyne Distillery, so gibt es in Schottland über 100 Destillen mit den charakteristischen Brennblasen. Und Whisky ist sowieso eine Wissenschaft.
siehe rechts 19 KB "The Bonny Banks Of Loch Lomond", dieses Lied sollte jedem geläufig sein, der seinen Englischunterricht nicht ganz verschlafen hat. Und dies sind die bonny banks, dies ist der berühmte See.
siehe rechts 20 KB Der Ben Lomond, der Berg(Ben), an dessem Fuß der gleichnamige See(Loch) liegt, ist nicht der steilsten einer, doch trotzdem schon ein wenig Schinderei. Von noch nicht ganz oben hat man diesen Ausblick auf das Loch Lomond.
siehe rechts 30 KB Der Ben Nevis ist der höchste und deshalb wohl auch berühmteste Berg Schottlands. Alltäglich (zumindest in den Sommermonaten) wälzt sich eine ununterbrochene schmale Schlange von Pilgern auf diesen Berg, der auf seinem Gipfel extrem erodiert und felsig ist. Und außer einem fantastischen Ausblick und etwas Schnee in Felsspalten gibt es dort oben nichts.
siehe rechts 16 KB Dies ist wieder das Loch Lomond. Und vielleicht ist dieses Bild das Eindrucksvollste. Ich jedenfalls könnte sofort wieder meine Sachen packen...

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Dipl.-Ing. Heiko Tennert
eMail: Heiko@Tennerts.de
letzte Änderung: 03.05.2000